Lange Nacht des Menschenrechts-Films in Haus am Dom mit Filmscreenings, Filmgespräch und Infotisch der Städtegruppe
Chantni: Was denkst Du über die Vergewaltigungen in Delhi? Hast Du Angst?
Devki: Natürlich habe ich Angst, aber ich kann nicht andauernd in Angst leben. Wenn wir Angst haben, haben die Kinder nach uns auch Angst. Ich bin die Älteste zu Hause, wenn ich meine Angst zeige, werden meine Geschwister auch diese Ängste übernehmen.
Chantni: Unterstützt Dich Dein Vater, Devki?
Devki: Nein, mein Vater unterstützt mich nicht. Er hat mich früher geschlagen. Er hat mich am Ventilator festgebunden und dann hat er ein nasses Handtuch genommen und mich 3 bis 4 Stunden verprügelt.
Mehr als im kurzen Dialog des Trailers braucht man zum Thema Häusliche Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen an Frauen nicht zu sagen. Eigentlich. Er dokumentiert genau, was die Gewalt mit den Frauen anstellt und welche absurden Strategien Frauen entwickeln, um damit weiter zu leben oder trotzdem ihr Ding durchzuziehen. Untermalt vom Sound des Kasseler Duos Milky Chance, kann man sich den Emotionen der Protagonistinnen zwischen Ohnmacht, Wut, Verzweiflung, Trotz und Widerstand schwer entziehen.
Where to, Miss? ist nach Urmila der zweite Film, den TERRE DES FEMMES innerhalb eines Jahres zur Situation der Frauen in Indien bewirbt, weil das Thema totz der großen Empörung 2012 aus dem Fokus verschwunden ist. Daher freuen wir uns, dass dieser mehrfach ausgezeichnete Film in Frankfurt im Rahmen der langen Nacht des Menschenrechts-Films gezeigt wird.
Die Städtegruppe wird mit einem Infotisch auf der Filmnacht am 7.03.2017 sein. Eintritt frei. HAUS AM DOM, Domplatz 3, 60311 Frankfurt.
Programm:
Beginn 19:00
Begrüßung /Abendmoderation: Daniela Capelutti
19:15 Screening I: Morgenland
anschl. Gespräch mit Filmemacherin Sonja-Elena Schröder
20:00 Screening II: Esperanza 43 und Künstler gegen das Verbrechen anschl. Gespräch mit Moritz Krawinkel (medico international) & Ulli Röding (Ya-Basta-Netz)
Pause
21:10 Screening III: Where to, Miss?
Abschlussgespräch mit Marco Junghänel (Deutscher Menschenrechts-Filmpreis)