Ich bin schick und du mußt schuften oder was Mode mit Frauenrechten zu tun hat
Das Women of the World Festival kooperiert dieses Jahr mit dem Frankfurt Style Award, der den Nachwuchstalent Wettbewerb unterstützt.
Die Logik dahinter war „verschiedene Aspekte zum Thema Frauen zu beleuchten“.
Für Terre des Femmes erschöpft sich die Frauenfrage aber nicht damit „was ziehe ich heute an und welches Paar Schuhe passt dazu“, sondern die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Textilbranche waren eines der ersten Themen die TERRE DES FEMMES international bewegt hat. Damals ging es um die Arbeitsrechte der Textilarbeiterinnen in Bangladesch für die deutsche Adler Gmbh. Seither kooperiert TDF mit der Clean Clothes Campaign.
Das noch vieles im Argen liegt und Textilketten nach wie vor versuchen die Verantwortung an Subunternehmer abzuschieben, zeigte der Gebäudeinsturz einer Produktionsstätte Anfang 2013 in Bangladesch, das unter anderem für Adler Modemärkte, KIK, H&M und Benetton produziert haben soll. Meist sind die Produktionsketten und Auftragsvergabe derart verzwickt, das Transparenz und Kontrolle für Konsumenten schwierig sind. Bedeutet aber nicht, dass Mensch damit aus der Verantwortung ist. Auch die Verlautbarungen des Gesamtverbandes der Textil und Modebranche, sollte Konsument_innen nicht einlullen. „Die Einhaltung internationaler Sozial- und Umweltstandards ist für die deutsche Textil- und Modeindustrie selbstverständlich“, erklären Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie Anfang April 2014. Doch der Markt wird vorwiegend von international agierenden Handelsketten dominiert.
Ähnliches gilt für Lebensmittel. Wenige Handelsketten diktieren den Produzenten und Landwirten die Bedingungen, wie landwirtschaftliche Erzeugnisse auszusehen haben und wie die Preisgestaltung auszusehen hat. Einen Einblick in die Thematik gibt der Film Taste the Waste von Valentin Thurn. Der Weltladentag am 10. Mai 2014 steht daher unter dem Motto „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ und macht auf die Auswirkungen von Machtkonzentrationen im Lebensmitteleinzelhandel aufmerksam.
Das es auch anders geht, zeigen hessische Textilunternehmen wie Hess Natur oder Hi5, das mit einer eigenen Produktionsstätte in Bangladesch nicht nur für faire Arbeitsbedingungen und Lohn vor Ort sorgt, sondern auch die Schulbildung der Kinder der Arbeitnehmer unterstützt. Auch andere große Namen der ökologischen Branche, wie Grüne Erde oder Maas Natur, haben seit Jahren in Fankfurt und Umgebung neben ihrem Versand eine Filiale.
Aber neben den großen der Branche gibt es viele kleine Läden in Frankfurt, die sich auf besondere Label, Recycling oder Upcycling spezialisiert haben. Da wäre zum Beispiel ichwareindirndl im Designer Bermudadreieck Brücken/Wallstrasse in Sachsenhausen, das unter anderem people tree, armedangels, selbst gemachte upcycling Shirts und unsere Lieblingsbuttons führt. Organicc auf der Unteren Bergerstrasse führt Misericordia , Armedangels, Minga Berlin, Kuyichi und ökologisches Schuhwerk.
Auf dem Weg in die Bergerstrasse, sollte man unbedingt bei GEA in der Pfingstweidstrasse vorbeischauen. Die rebellischen Waldviertler machen Taschen und Schuhe aus Ledern aus umweltgerechter Lederproduktion in Deutschland oder auch veganes Schuhwerk. Also kurze Wege und faire Arbeitsbedingungen und niemand muss hüfthoch in schwermetallhaltiger Brühe stehen. Dazu gibt es Kooperationen mit Möbeldesignern, Betten, Bettwaren, Handgestricktes aus Litauen. Seit neustem gibt es ökologischen Kinderwagen von Naturkind. Kann natürlich sein, dass die lieben Kleinen dann putzmunter werden, wenn Ihnen keine Ausdünstungen die Sinne benebeln.
Damit auch der/die letzte glaubt, daß ökologische und faire Bekleidung nicht unbedingt teurer sein muss, als konventionelle Kleidung, schon gar nicht wenn man Marken kauft, belegt der erhellende Artikel im Fair Fashion Guide des enorm Magazins. Ganz zu schweigen von den Folgekosten für die Allgemeinheit.
Darin gibt es dann auch eine Liste für Adressen im Rhein-Main Gebiet. Den Fair Fashion Guide und Flyer unserer nachhaltigen Lieblingsadressen in Frankfurt gibt es am 9.05. auf unserer Podiumsdiskussion im Orange Peel.
Von der Socke über die Unterhose bis zum Businessanzug und Sommerkleid mit passendem Schuhwerk gibt es in Frankfurt inzwischen alles fair und ökologisch und ab dem 9.05. definitiv keine faulen Ausreden mehr, warum man nicht chic und fair gekleidet ist.
links
http://www.saubere-kleidung.de/
http://www.saubere-kleidung.de/index.php/eilaktionen/faelle/rana-plaza/393-die-kampagne-fuer-saubere-kleidung-gedenkt-der-opfer-von-rana-plaza
http://www.ichwareindirndl.de/
http://www.peopletree.co.uk/
http://www.organicc.de/
http://www.gea-frankfurt.de/index.php?id=84
http://www.kuyichi.com/dashboard/
www.mingaberlin.com/de/
http://www.schulkleidung.de/
http://www.schulkleidung.de/infos-warum-schulkleidung.php
http://www.schulkleidung.de/projekt-slumschool.php?PHPSESSID=ae0a1ebcb4800254b112299fa8d84c95
http://enorm-magazin.de/
http://www.misionmisericordia.com/fr/
http://www.textil-mode.de/deutsch/Themen/Presse/Deutsche-Modeindustrie-fuer-faire-und-nachhaltige-Arbeitsbedingungen-E4339.htm
http://www.weltladen-bornheim.de/2014/04/27/10-mai-weltladentag-unter-dem-motto-mensch-macht-handel-fair/
Adressen
Eine Welt Laden, Große Friedberger Str. 29, 60131 Frankfurt
Eine Welt Laden, Alte Gasse, 660313 Frankfurt
Weltladen, Wolfsgangstr. 109, 60322 Frankfurt
Weltladen, Bornheim, Berger Str. 133, 60385 Frankfurt