Terre des Femmes im Offenbacher Werkstattgespräch mit
Bürgermeisterin Birgit Simon
Am 28. Juli hat sich ein Teil der TERRE DES FEMMES Städtegruppe Rheinmain nach Offenbach aufgemacht, um sich unter der Federführung von Isabelle Vergé ein weiteres Mal öffentlich mit der Thematik Genitalbeschneidung bei Frauen auseinanderzusetzen.
Anlass war die Einladung zu einem Werkstattgespräch mit der amtierenden Bürgermeisterin und Oberbürgermeisteranwärterin Birgit Simon.
In entspannter Atmosphäre eines Ateliers im Hinterhof trafen sich jüngere und ältere Offenbacher Bürger und Bürgerinnen verschiedener politischer Gesinnung, aus diversen Berufsfeldern und unterschiedlicher Herkunft. Diese Vielfalt und das unkomplizierte Aufeinanderzugehen der Anwesenden taten dem schwierigen Thema gut. Zunächst referierte Isabelle Vergé über die Organisation TERRE DES FEMMES e. V. und deren Tätigkeitsschwerpunkte. Schnell zeigte sich, dass die Diskutanten auch an anderen kritischen Themen wie z. B. Zwangsverheiratung, Ehrenmorde oder häuslicher Gewalt in Deutschland interessiert waren. Nach spannenden etwa eineinhalb Stunden angeregter Diskussion waren sich die Teilnehmer im Hinblick auf die Bearbeitung dieser Anliegen von TERRE DES FEMMES einig, dass sie größtenteils einen gemeinsamen Ursprung haben, nämlich mangelnde Integration und Aufklärung/ Sensibilisierung von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Gründerin der Städtegruppe Rheinmain Angelika Bürkner plädierte für die Unterstützung der Menschen, die nach Deutschland einwandern, indem man sie ermutigt sich auf ihre neue Heimat einzulassen. Denn sicher ist: nur wer sich in einem fremden Land wohlfühlt, traut sich seine Tradition zu überdenken und wagt es womöglich aus dieser auszubrechen. Das kann sowohl für genitale Beschneidung als auch Zwangsverheiratung von Frauen geltend gemacht werden, wie die langjährige Auseinandersetzung der Städtegruppe mit den Themen zeigt. Ebenso wurde aber auch einvernehmend die hohe Relevanz der Männer bei derartigen „Frauenthemen“ konstatiert, denn starke Frauenrechte brauchen starke Männer, so Isabelle Vergé.Für die Städtegruppe Rheinmain war es ein gelungener Abend mit neuen Eindrücken und Kontakten, um ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.