Petition gegen „korrigierende Vergewaltigung“ in Südafrika mit Avaaz unterstützen
“Korrigierende Vergewaltigungen” basieren auf der empörenden und völlig falschen Vorstellung, dass eine lesbische Frau durch Vergewaltigung “heterosexuell gemacht werden kann”.
Dieser abscheuliche Akt wird in Südafrika jedoch nicht einmal als Hassverbrechen eingestuft. Die Opfer sind meist schwarze, arme, lesbische Frauen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Sie leben in täglicher Angst vor sexuellen Übergriffen, denn Vergewaltigung ist in Südafrika ein Volkssport. Für eine in Südafrika geborene Frau ist die Wahrscheinlichkeit, sexuell missbraucht zu werden, höher als die, lesen und schreiben zu lernen. Ein Viertel aller südafrikanischen Mädchen wird vor dem 16. Geburtstag mindestens einmal vergewaltigt.
Dies hat mehrere Gründe: männlicher Machtanspruch (62% aller Jungen über 11 Jahren glauben, jemanden zum Sex zu zwingen sei kein Gewaltverbrechen), Armut, überfüllte Siedlungen, arbeitslose und entrechtete Männer, mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz – und dass die wenigen Fälle, die von mutigen Frauen bei den Behörden gemeldet werden, von der Polizei nicht ernst genommen werden und die angezeigten Täter umgehend wieder freigelassen werden. Bislang wurde noch niemand wegen korrigierender Vergewaltigung verurteilt. Schlussendlich ist es also ein Kampf gegen die Armut, das Patriarchat und die Homophobie.
Um die Welle der Vergewaltigungen zu stoppen braucht es eine mutige Führungsrolle, um den transformativen Wandel in Südafrika und auf dem ganzen Kontinent anzuführen.
Präsident Jacob Zuma ist ein Zulu-Traditionalist, der sich selbst wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten musste. Andererseits verurteilte er im letzten Jahr die Verhaftung eines schwulen Paares aus Malawi.
Nach gewaltigen nationalen und internationalen Protesten stimmte Südafrika schließlich einer UNO-Resolution zur Ächtung von außergerichtlichen und willkürlichen Tötungen aufgrund sexueller Orientierung zu. Südafrika wird oft auch die Regenbogennation genannt und ist bekannt für seine Post-Apartheid-Bemühungen zum Schutz gegen Diskriminierung. Es war auch das erste Land, das die Gleichstellung der Geschlechter verfassungsrechtlich festschrieb und somit seine Bürger gegen Ungleichbehandlung schützt. Doch die nachhaltige Umsetzung und Gewährleistung Tag für Tag benötigt internationalen Rückhalt. Schließlich war es auch der weltweite Druck zur Unterstützung von mutigen Aktivisten, der Südafrikas Spitzenpolitiker dazu brachte, die Aids-Krise in ihrem Land anzupacken.
Lassen Sie uns deshalb nun gemeinsam für eine Welt einstehen, in der jeder Mensch ohne Furcht vor Missbrauch leben kann. Mutige Aktivistinnen in Südafrika wollen handeln und rufen nun die Weltöffentlichkeit dazu auf, ihnen dabei zu helfen.
Fordern wir gemeinsam Präsident Zuma und seinen Justizminister dazu auf, diese abscheulichen Hassverbrechen zu verurteilen und zu kriminalisieren:
Unterschreiben Sie die Petition!
https://secure.avaaz.org/de/stop_corrective_rape/?cl=921605021&v=8244
Quellen:
Blog von Luleki Sizwe, die Südafrikanische Organisation, die den Aufruf an die Regierung anführt und die Opfer der „korrigierenden Vergewaltigungen“ unterstützt: (Englisch)
http://lulekisizwe.wordpress.com
„Korrigierende Vergewaltigung“ – Lesben wehren sich gegen Schändung, N-TV Report
http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/auslandsreport/Lesben-wehren-sich-gegen-Schaendung-article858811.html
Vergewaltigen ist in Südafrika ein Volkssport, Tages Anzeiger
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Vergewaltigen-ist-in-Suedafrika-ein-Volkssport/story/17328762
Jeder vierte Mann in Südafrika ist Vergewaltiger; Welt Online
http://www.welt.de/politik/article3955294/Jeder-vierte-Mann-in-Suedafrika-ist-Vergewaltiger.html
Missbrauch in Südafrika: Alle zehn Minuten eine Vergewaltigung, Der Spiegel
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,632612,00.html
Südafrika: Fast jeder zweite Schüler berichtet von Vergewaltigungen, Der Spiegel
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,568606,00.html
Die Petition auf Change.org von den Aktivistinnen von Luleki Sizwe (Englisch)
http://humanrights.change.org/petitions/view/south_africa_declare_corrective_rape_a_hate-crime
Das Interview mit Justizminister Radebe auf dem Staatsfernsehen (South African Broadcasting Corporation) (Englisch)
http://www.youtube.com/watch?v=lkx-PYqHM0U
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